Die Empirische Prozesssteuerung (häufig auch Empirische Prozesskontrolle genannt) stellt eine wesentliche Grundlage für den Scrum-Prozess dar und ist vielfältig in die Spielregeln und Events eingeflossen. Empirie bedeutet Wissen aus Erfahrung. Mit dem Wissen, das man durch die empirische Prozesskontrolle erlangt, können die darauffolgenden Prozesse stetig verbessert werden.
Sie besteht aus drei Säulen:
- Transparenz (Transparency)
- Überprüfung (Inspectation)
- Anpassung (Adaptation)
Scrum hat einen iterativen und inkrementellen Ansatz. Dies bedeutet, dass in der Produktentwicklung mittels Wiederholung von Bearbeitungsvorgängen (iterativ) durch Entwicklungsteams eine schrittweise Annäherung (inkrementell) an das Endprodukt erreicht wird. Hierdurch bietet sich auch die Möglichkeit, in genau definierten Events ein ständiges „Inspect and Adapt“ zu realisieren. Es wird überprüft, ob mit den bestehenden Maßnahmen eine Zielerreichung möglich ist. Abweichungen werden somit zeitnah erkannt und können angepasst werden. Gleichzeitig können Optimierungen vorgenommen werden.
Durch die transparente Darstellung des Arbeitsfortschritts im Sprint Review zum Beispiel können die Ergebnisse in kurzen zeitlichen Abständen inspiziert werden und dann Anforderungen angepasst werden. Auch die Zusammenarbeit im Team wird durch die empirische Prozessteuerung gefördert, z. B. durch das Daily Scrum und die Sprint Retrospektive.