Die Sprint Retrospektive ist eines der Scrum Events und dient als Besprechung, in der die Zusammenarbeit im Team reflektiert wird. Ziel der Retrospektive ist die Optimierung des Entwicklungsprozesses für eine effiziente und nachhaltige Produktentwicklung. Der Fokus liegt dabei auf Themen der Kommunikation und Prozessgestaltung – insbesondere auf der Beseitigung von Hindernissen und wiederkehrenden Störungen. Fachlich-inhaltliche Fragen zum Produkt sind nicht Gegenstand der Retrospektive. Das gesamte Scrum Team nimmt an der Retrospektive teil. Der Scrum Master moderiert in der Regel die Retrospektive, kann dies aber auch an das Team in Selbstorganisation delegieren. Meist wird die Retrospektive am Ende eines Sprints durchgeführt. Änderungsvorschläge aus der Retrospektive können in das nächste Sprint Backlog als nicht-fachliche Einträge aufgenommen werden.

Die Regeln und Grundhaltung während einer Retrospektive sind a) Vertraulichkeit („Vegas-Prinzip – what happens in Vegas, stays in Vegas“) und b) die oberste Direktive.

Die oberste Direktive, die Norman L. Kerth in seinem Buch “Project Retrospective: A Handbook for Team Review” formuliert, lautet: „Regardless of what we discover, we must understand and truly believe that everyone did the best job they could, given what they knew at the time, their skills and abilities, the resources available, and the situation at hand.“

Die in Scrum-Prozessen erprobten Methoden zur Aktivierung des gemeinsamen Lern- und Reflexionsprozesses und die Grundhaltung in der Retrospektive werden auch anderen Kontexten agilen Arbeitens eingesetzt. Insbesondere im agil-hybriden Vorgehen und zu Beginn von agilen Transitionen ist die Retrospektive eines der häufigsten agilen Praktiken.

Vergleiche Literatur: Norman L. Kerth (2013): Project Retrospectives: A Handbook for Team Review, Addison-Wesley

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