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Open Space

Open Space ist eine Moderationsmethode für große Gruppen. Das Ziel der Methode ist, in kurzer Zeit mit einer großen Zahl von Menschen ein übergeordnetes Thema innovativ und lösungsorientiert zu bearbeiten. Besonders an der Open-Space-Methode ist die große inhaltliche Offenheit sowie die Vielfalt von konkreten Ergebnissen, die in kurzer Zeit entsteht.

Grundlegend wird so vorgegangen:

  • Die Teilnehmenden stellen am Anfang der Veranstaltung im Plenum eigene Themen vor.
  • So entsteht ein großer Themen-Marktplatz, auf dem sich die Teilnehmer zu kleineren Arbeitsgruppen zusammenschließen können, um die Themen gemeinschaftlich zu bearbeiten.
  • Anschließend werden die Ergebnisse der Arbeitsgruppen im Plenum gesammelt.

Für die Durchführung von Open Spaces gibt es vier Grundprinzipien:

  1. „Wer auch immer kommt, es sind die richtigen Leute“ – Das bedeutet, es spielt keine Rolle, wer teilnimmt und wie viele Teilnehmende kommen. Das Thema sollte die Teilnehmenden jedoch betreffen und sie sollten die Motivation mitbringen, sich zu beteiligen.
  2. „Was auch immer geschieht, es ist das Einzige, was geschehen konnte.“ – Die Teilnehmenden sind bereit, Unerwartetes zuzulassen und damit den kreativen Raum für Neues zu öffnen.
  3. „Es beginnt, wenn die Zeit reif ist.“ – Kreativität und Inspiration entwickeln sich im Prozess und nicht auf Abruf. Pünktlichkeit wird darum als weniger wichtig angesehen.
  4. „Vorbei ist vorbei – Nicht vorbei ist nicht vorbei“ – Der Prozess bestimmt, wann das Open Space vorbei ist, nicht der Zeitplan. Wenn alles gesagt ist, ist alles gesagt, ganz gleich, ob die Session vor oder nach dem geplanten Ende abgeschlossen wird.

Darüber hinaus besteht im Open Space die „Gesetz der zwei Füße“-Regel. Demnach verlassen Teilnehmende eine Gruppe und wechseln in eine Gruppe mit einem anderen Thema, sobald sie der Ansicht sind, nichts mehr beitragen und/oder lernen zu können.

Die Wertschätzung dieser Art der Teilnahme drückt sich in zwei Begriffen aus:

  • „Hummeln“ fliegen von Session zu Session und „bestäuben“ einzelne Gruppen mit Wissen und Erkenntnissen, die sie auch in Diskussionsrunden, an denen sie vorher teilgenommen haben, gewonnen haben. Hummeln tragen somit wesentlich zur Vernetzung von Inhalten und Wissen bei.
  • „Schmetterlinge“ lassen sich an ruhigen Plätzen (der Kaffeebar, dem Buffet etc.) nieder. Diese Orte ohne festes Thema entfalten ein Eigenleben, denn dort findet regelmäßig ein Austausch von Themen, Erkenntnissen oder Beobachtungen statt, die später wieder in Arbeitsgruppen kommuniziert werden können.

Eine weitere Bedeutung von Open Space:

Open Space bezieht sich auch auf eine Arbeitsumgebung, die keine festen Wände mit Einzelbüros hat. Es handelt sich um einen offenen Raum, in dem Mitarbeiter unterschiedlicher Abteilungen und Hierarchieebenen zusammenarbeiten und miteinander interagieren können.

Diese Arbeitsumgebung kann ein Gefühl von Transparenz, Kollaboration und Flexibilität fördern und den Informationsaustausch und die Zusammenarbeit innerhalb eines Unternehmens verbessern.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Open Space nicht für alle Arbeitstätigkeiten und Mitarbeiter geeignet ist, insbesondere für jene, die eine private und ruhige Arbeitsumgebung benötigen. Deshalb werden bei der Gestaltung einer Open-Space-Umgebung auch Rückzugsräume für temporäre Arbeit in Einzelbüros berücksichtigt.

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