Kanban ist ein agiles Vorgehensmodell (siehe auch Agiles Arbeiten) und hat zum Ziel, die Menge der gleichzeitig durchgeführten Arbeiten zu minimieren, Engpässe im Prozess aufzuzeigen und im Endergebnis die Durchlaufzeiten zu reduzieren. Anders als in Scrum läuft Kanban nicht in Iterationen (siehe auch iteratives Arbeiten) ab, sondern die Aufgaben werden kontinuierlich abgearbeitet. Eines der Grundprinzipien ist: „Stop starting – start finishing“. Kanban wurde ursprünglich in den Produktionsprozessen der Automobilindustrie verwendet und kommt inzwischen auch in der Softwareentwicklung und im IT-Service zum Einsatz.
Die Methode wurde von dem Toyota-Ingenieur Taiichi Ohno entwickelt. In den 50er Jahren beschäftigte ihn die Frage, wie eine Produktion ohne Verschwendung von Zeit, finanziellen Mitteln und Arbeitskraft aussehen könnte. Teil seiner Lösung waren Karten, die dokumentierten, welche Produktionsteile vom vorgelagerten Produktionsschritt nachgeliefert werden mussten. Daher kommt auch der Name der Methode: „Karte“ heißt auf Japanisch Kanban.
Heute werden Kanban-Karten in der Regel am sogenannten Kanban-Board genutzt, mit dessen Hilfe der Arbeitsstand visualisiert wird. In seiner einfachsten Form hat das Board drei Spalten, und zwar: To Do, In Bearbeitung und Erledigt. Die Projekte oder Aufgaben werden in die jeweils passende Spalte eingetragen und entsprechend ihrem Arbeitsstand weitergeschoben. So lässt sich z. B. ablesen, an welchen Aufgaben das Team gerade arbeitet und welche permanent liegen bleiben. Die Maximalanzahl von parallelen Tätigkeiten in der Spalte „In Bearbeitung“ ist in der Regel begrenzt durch die sogenannten WIP-Limits.
Vergleiche Literatur: Klaus Leopold (2016): Kanban in der Praxis: Vom Teamfokus zur Wertschöpfung, Hanser