Change-Management bezieht sich auf den Prozess, um erfolgreich Veränderungen in einer Organisation durchzuführen. Es beinhaltet die Planung, Vorbereitung und Durchführung von Veränderungen, um die Organisation auf neue Herausforderungen oder Ziele auszurichten. Change-Management umfasst darüber hinaus auch die Überwachung und Überprüfung der Veränderungen sowie die Kommunikation und Überzeugungsarbeit, um die Beteiligten für die Veränderungen zu gewinnen. Diese beinhalten oft Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten und andere Stakeholder.
Ziele von Change-Management sind:
- Die Durchführbarkeit von Veränderungen zu erhöhen
- Die Akzeptanz und Umsetzung von Veränderungen zu fördern
- Probleme und Risiken bei der Veränderung zu minimieren
- Den Übergang von der alten zur neuen Situation zu erleichtern
- Die Organisation auf längere Sicht erfolgreich zu gestalten.
Auf personaler und organisationaler Ebene spielt Change-Management seit den 1990er Jahren eine immer größere Rolle. Maßgebliche Treiber dafür sind:
- Megatrends wie Globalisierung, Digitalisierung und Deregulierung, die die Entwicklungen auf allen Wissens-, Produktions- und Organisationsebenen zunehmend (exponentiell) beschleunigen
- die Intensivierung des globalen Wettbewerbs in Zeiten des Neokapitalismus‘, sodass Unternehmen sich dazu gezwungen sehen, Kosten, Prozesse und Strategien ständig zu hinterfragen, um gleichzeitig bessere, schnellere und kostengünstigere Produkte bzw. Dienstleistungen zu erarbeiten
- technologische Innovationen und neue Kommunikationswege, um mehr Produkte bzw. Dienstleistungen schneller (weiter-)entwickeln zu können
- globale Lohnkostenunterschiede, die Unternehmen dazu veranlassen, Produktionsstandorte zu verlagern und dadurch international effizientere Transportsysteme und -prozesse zu entwickeln
- globale Transportkapazitäten mit einhergehenden sinkenden Transportkosten sorgen für einen steigenden Warentransport
- ökonomischer Strukturwandel aufgrund der digitalen Vernetzung, sodass Unternehmen zunehmend Servicecenter und EDV-Dienstleistungen in Niedriglohnländer verlagern
Die Aufgabe des Change-Managements ist es, Veränderungsprozesse auf personaler und organisationaler Ebene zu gestalten und zu begleiten. Insbesondere auf personaler Ebene sind damit häufig ambivalente Gefühle verbunden. Je nach Vorerfahrungen und der Vorgeschichte im betreffenden Unternehmen starten Change-Projekte mit Zustimmung oder Ablehnung auf personaler Ebene. Ist der Wille zum Wandel vorhanden und sind die Ziele klar kommuniziert und für die Mitarbeitenden nachvollziehbar, überwiegen positive Gefühle und Akzeptanz für die geplanten Veränderungen. Wenn jedoch Unklarheit über Art, Umfang und Zweck der Veränderungen herrscht, lehnen die Mitarbeitenden diese in der Regel ab.
Der Begriff Change-Management wird nicht einheitlich verwendet, meistens sind damit aber Veränderungsprozesse nach klassischen Steuerungslogiken gemeint. Viele dieser Veränderungsprozesse sind top-down angelegt. Diese Form des Change-Managements wird im Kontext von New Work kritisch gesehen. Stattdessen setzen sich dynamischere, agile Ansätze zur Organisationsentwicklung – hin zum agilen Arbeiten – durch, die auch mit neuen Bezeichnungen verbunden sind, z. B. agile Transitionen.