Eine wichtige Klärungshilfe für berufliches Handeln und Denken ist die Supervision. Trotz ihrer internationalen Anerkennung und Etablierung hin zu einem wichtigen Instrument der Reflexion und Beobachtung von Arbeitsprozessen, herrscht noch immer viel Unklarheit und Unsicherheit rund um die Bedeutung von Supervision.
Dies möchten wir mit diesem Blogartikel gerne ändern und Dir eine Antwort auf die Frage „Was ist Supervision?“ liefern, indem Supervision einfach erklärt wird. Zudem zeigen wir auf, in welchen Bereichen sich ein Einsatz von Supervision lohnt und was Du bei der Auswahl der für Dich passenden Ausbildung zum Supervisor beachten solltest.
Supervision – Was ist das?
Eine auf das Wesentliche heruntergebrochene Definition stellt die Folgende dar:
Supervision Definition: Supervision ist eine international anerkannte Form der Klärungshilfe, die berufliches Denken und Handeln begleitet, um hilfreich und förderlich im Arbeits- und Handlungskontext zu sein. Sie ist ein professionelles Verfahren der Beobachtung und Reflexion von Prozessen und zunehmend in unterschiedlichsten Arbeitsbereichen fest verankert.
Die Bedeutung der Supervision als Instrument und im Einsatz als Kommunikationsstrategie in Teams, aber auch bei individuellen Entscheidungsprozessen hat in den letzten Jahren stark zugenommen, da immer mehr Unternehmen feststellen mussten, wie erfolgreich Supervisionen wirken.
Entstanden ist die Supervision im 20. Jahrhundert in den USA. Ursprünglich im Einsatz für Freiwillige Soziale Helfer_innen, um sie in ihren Arbeitsprozessen individueller beraten und Unsicherheiten besser abfangen zu können. Der Erfolg des Instruments und die Möglichkeit, es für verschiedenste Konfliktarten einzusetzen, sorgte dafür, dass sich die Supervision mittlerweile stark professionalisiert hat und abgesehen vom sozialen Bereich (Supervision soziale Arbeit, Supervision in der Pflege, Supervision Schule, Supervision Psychologie) auch in der Wirtschaft (Supervision für Führungskräfte, Supervision im Personalmanagement) immer beliebter wird.
Supervision Ablauf und Supervision Ziele
Supervision ist ein strukturierter Prozess, der im Einzelformat, in der Team-Supervision, wie auch in der Gruppensupervision angewendet wird, um berufliche Herausforderungen effektiv zu bewältigen. Dabei stehen die Ziele der Supervision im Mittelpunkt: die Reflexion von Arbeitsprozessen, die Förderung der Zusammenarbeit und die Verbesserung persönlicher und beruflicher Kompetenzen.
Eine klare Definition der Supervision Ziele ist entscheidend, um den Ablauf erfolgreich zu gestalten. Der Einsatz einer passenden Supervision Methode oder auch mehrerer Techniken, die auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden abgestimmt sind, sorgt dafür, dass der Prozess sowohl strukturiert als auch zielführend ist.
Zu Beginn jeder Sitzung werden die Supervisions-Regeln gemeinsam festgelegt, um einen geschützten Raum für offenen Austausch zu schaffen. Die Aufgaben des Supervisors beinhalten nicht nur die Moderation, sondern auch die gezielte Impulsgebung und die Förderung von Lösungsansätzen. In vielen Fällen geht die klassische Supervision Hand in Hand mit Supervision und Coaching, um individuelle Ziele besser zu unterstützen.
Außerdem von zentraler Bedeutung sind die Themen für Supervision, die von zwischenmenschlichen Konflikten bis hin zur Entwicklung von neuen Arbeitsstrategien reichen können. Dabei orientiert sich die Wahl des Themas immer an den spezifischen Bedürfnissen der Gruppe oder des Teams.
Systemische Supervision: Der besondere Zusatz
Die Systemische Supervision ist eine der wichtigsten Formen der Supervision und bietet dem Instrument bedeutende zusätzliche methodische Möglichkeiten. Dabei bedient sich die Systemische Supervision insbesondere an den Prinzipien des Systemischen Denkens und der Systemtheorie. Eine Supervision systemisch aufzubauen hat somit einige Vorteile:
- Die Systemische Supervision wirkt ausschließlich kontextbezogen und bezieht das gesamte relevante System, rund um alle beteiligten Personen und Handlungsschritte, in die Prozessberatung mit ein.
- Die Systemische Supervision ermöglicht den Blick aus der Meta-Perspektive und macht es so möglich Muster, Problemstellungen, aber eben auch Lösungsansätze zu erkennen, die aus anderen Perspektiven verdeckt geblieben sind.
- Die Systemische Supervision unterstützt Klient_innen dabei ihren Blick auszuweiten und rückt Faktoren in den Fokus, die zuvor gegebenenfalls unsichtbar blieben.
- Ein Systemischer Supervisor hat außerdem die Möglichkeit auf ein riesiges Repertoire an Methoden und Techniken zurückzugreifen, die den Prozess möglichst innovativ und kreativ begleiten.
Du möchtest mehr über den Systemischen Ansatz erfahren? Dann empfehlen wir Dir diesen Beitrag.
Personalmanagement: Mit Supervision zum Erfolg
Im Bereich Personalmanagement gewinnt die Supervision zunehmend an Bedeutung, insbesondere in HR-Abteilungen und anderen Human Resources Bereichen. Durch die gezielte Anwendung von Supervision lassen sich zahlreiche Personalmanagement Aufgaben meistern:
Von der Optimierung des Mitarbeitergesprächs über die Förderung einer positiven Unternehmenskultur bis hin zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität. Supervision wirkt an vielen Stellen und unterstützt sowohl Führungskräfte wie auch ganze Teams (z.B. mit einer Supervision im Team), Mitarbeitergespräche vorzubereiten, Konflikte durch geeignete Kommunikationsstrategien zu lösen und die Zusammenarbeit zu stärken. Eine Ausbildung zum Supervisor kann deshalb gerade für HR-Berufe ein wertvolles Werkzeug sein, um eine nachhaltige und erfolgreiche Personalpolitik zu gestalten.
Die Supervisionsausbildung: Worauf es zu achten gilt
Die Wahl der richtigen Supervisionsausbildung ist entscheidend, denn obwohl mittlerweile sehr viele Anbieter auf dem Markt existieren, ist der Begriff „Supervisor“ gesetzlich nicht geschützt. Es empfiehlt sich daher, auf die wissenschaftliche Fundierung der Lehrinhalte zu achten, um eine hochwertige Supervisoren Ausbildung für sich auswählen zu können. Hier kann es helfen, nach einer vernünftig zertifizierten Supervisor Ausbildung zu suchen.
Besonders interessant sind außerdem Ausbildungsgänge, die fachliche Ergänzungen erlauben, wie es beispielsweise bei der systemischen Supervisionsausbildung der Fall ist. Die Elemente der systemischen Lehre werden hier integriert und bieten so einen klaren Mehrwert. Diese Spezialisierung kann nicht nur das eigene Angebot bereichern, sondern auch als Argument gegenüber Arbeitgeber_innen dienen, um etwaige Kostenübernahmen für die Ausbildung zum Supervisor oder die Weiterbildung zur Supervisorin zu verhandeln.
Du merkst: Supervisionsausbildung ist nicht gleich Supervisionsausbildung – eine gründliche Recherche kann sich hier wahrlich auszahlen!