In unserem neuen Blogformat möchten wir unseren Leser_innen einen vertieften Einblick in unsere einzelnen Angebote gewähren. Im Bereich Systemisches Coaching gilt es hierbei ganz genau hinzusehen, denn Coaching-Angebote sind in ihrer Vielfalt heutzutage schwer zu überblicken.
Umso mehr freut es uns in diesem Artikel-Format auf Themen für Coaching aufmerksam zu machen, die vielleicht eher verborgen bleiben, weil sie noch sehr neuartig sind oder eine sehr spezifische Zielgruppe betreffen.
Bereits im ersten Auftakt des Formates haben wir es deshalb mit einer sehr aspektreichen Personengruppe zu tun, die in unserer Gesellschaft leider oft in Vergessenheit gerät: (werdende) Väter.
Was wir damit meinen, erfährst Du bereits im nächsten Abschnitt. Im Folgenden erklären wir Dir dann noch Zusammenhänge und Möglichkeiten des Männer Coaching in dieser besonderen Zeit und runden den Beitrag mit einem kleinen Exkurs zum Thema „Ausbildung zum Coach“ ab.
Die besondere Zeit als „Neu Papa“
Ich denke wir alle sind uns einig: Mit dem Beginn der Elternzeit stellt sich das Leben für frisch gebackene Eltern in der Regel völlig auf den Kopf. Wo vorher selbstbestimmt gelebt wurde, heißt es jetzt mit einem Auge und in den meisten Fällen mit beiden Händen beinahe rund um die Uhr beim Kind zu sein. Das Level an Zeit für die Familie wird deutlich hochgeschraubt, was vom Individuum im System Familie oft einiges abverlangt.
Vor allem Mütter sind davon aufgrund verschiedenster biologischer und gesellschaftlicher Ursachen wohl am meisten betroffen. Im Rahmen der Geburt und rund um die Geburt stehen den meisten Frauen deshalb unzählige Angebote zur Verfügung, welche SIE auf ihre neue Rolle als Mutter vorbereiten sollen.
Ganz anders sieht das für Männer mit Kindern aus: Der neue Papa hat in der Regel nur wenig Angebots-Auswahl, um sich auf seine neue Rolle, das „Vater sein“, vorzubereiten. Dabei stehen junge Mütter und Väter an vielen Punkten vor ähnlichen Herausforderungen: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Erziehung von Kindern, Überforderung … all diese Themen betreffen auch Väter!
Neue Väter fühlen sich hier oft alleingelassen: Was sind meine Pflichten als Vater? Wie kann ich meine Zeit mit der Familie bestmöglich gestalten? Wie gehe ich das Thema „Vereinbarung Familie und Beruf“ am besten an, ohne mich selbst zu vergessen? Und woher kann ich „Vater Hilfe“ bekommen?
Das sind nur einige der Fragen, die ein Vaterbild mitbestimmen, was oft noch veraltet und an den Anforderungen der Zeit vorbeizuschlittern scheint.
Coaching für Männer: Die richtige Antwort?
Die Elternzeit für Männer ist in der Regel nicht nur von verschiedensten Familien-Aufgaben, sondern auch vom Thema „Karriere mit Kindern“ durchzogen. Denn auch wenn Frauen und Männer sich hier immer mehr annähern, ist doch der Familienvater oft der Hauptverdiener und deshalb auch auf eine mehr oder weniger ertragreiche Karriere angewiesen. Der Spagat zwischen Familie und Beruf ist deshalb ein Thema, was beinahe alle frischgebackenen Väter umtreibt - und doch ist die Ausgangssituation jeden Vaters hier sehr individuell.
Coaching stellt für eben solche Problemlagen ein sehr passendes Tool dar, da es Coachee mithilfe verschiedenster Methoden einen sehr großen individuellen Spielraum zur eigenen Persönlichkeitsentwicklung zur Verfügung stellt. Aufmerksame Blogleser wissen es bereits: Im Coaching spielt vor allem die Haltung des Coaches eine sehr wichtige Rolle: So gilt bei professionellen Coachings die konsequente Regel, dass Coachee als Expert_in für das eigene Leben, eigene Lösungsansätze und auch eigene Problemlagen gehandelt wird, während Coach der_die Expert_innenrolle für den Coaching-Prozess übernimmt.
Übertragen auf unsere Männer, die gerade Vater geworden sind, bedeutet dies, dass sie es sind, die ihre Richtung vorgeben. Das Coaching ermöglicht ihnen hierbei eine neue Perspektive einzunehmen und dadurch neue Sichtweisen zu etablieren, die zur eigenen Persönlichkeit, zu eigenen Werten, Zielen und Vorstellungen auch wirklich passen und eben nicht als neue und von extern diktierte „Pflichten des Vaters“-Regel übernommen werden „muss“.
Individuelles Coaching, wie auch Gruppenformate, können für überforderte Väter deshalb ein wunderbarer Ansatz von Hilfe zur Selbsthilfe darstellen, die dank der beschriebenen Ausrichtung vor allem nachhaltig wirkt.
Coach Ausbildungen: Worauf es sich zu achten lohnt!
Systemisches Coaching ist in Deutschland kein gesetzlich geschützter Begriff. Dies bedeutet, dass sich theoretisch jede Person in Deutschland als systemischer Coach ausgeben kann, ohne je eine Ausbildung zum Coach absolviert zu haben. Dies erschwert die Suche nach einem professionellen, qualitativen Format auf beiden Seiten.
Bist Du nun also (werdender) Vater mit dem Gefühl „Du bist allein“ und dem Wunsch nach Unterstützung, empfehlen wir Dir nach einem Coaching-Format Ausschau zu halten, was Dir die zugrundeliegende Coaching-Ausbildung möglichst transparent macht. Hierbei kann es sich lohnen, nach dem Signalwort „zertifizierter Coach“ zu suchen, was in den meisten Fällen die Zugehörigkeit zu einem Coaching-Verband oder -Netzwerk symbolisiert und deshalb bestimmten Qualitäts-Standards unterliegen sollte.
Für an einer Ausbildung zum systemischen Coach Interessierte empfehlen wir, die Ausbildungsinhalte der einzelnen Ausbildungs-Anbieter unbedingt auf ihre wissenschaftliche Fundierung und Zertifizierung zu überprüfen. Nur so kannst Du die altbekannte Spreu vom Weizen wirklich trennen.
Du bist bereits selbstständig als Coach oder möchtest es werden?
Dann nutze diesen Artikel und alle dem Format folgenden, gerne als Inspiration zur Nischen-Arbeit! Eine einzigartige Zielgruppe anzusprechen, lohnt sich in den meisten Fällen nicht nur für mögliche Coachees, sondern auch für Coaches!